DIE IRREGULÄREN
Okonomien des Abweichens
nGbK-Projektgruppe: Anna Bromley, Michael Fesca, Sara Hillnhütter, Eylem Sengezer, Olga von Schubert
Ausstellung / Symposium / Glossar / Lesegruppe
20. April - 2. Juni 2013 nGbK, Berlin
Eröffnung; 19. April, 19 Uhr
Okonomien des Abweichens
nGbK-Projektgruppe: Anna Bromley, Michael Fesca, Sara Hillnhütter, Eylem Sengezer, Olga von Schubert
Ausstellung / Symposium / Glossar / Lesegruppe
20. April - 2. Juni 2013 nGbK, Berlin
Eröffnung; 19. April, 19 Uhr
Die Gruppenausstellung thematisiert Strategien des Virtuosen, des Dilettantischen und des NERDigen. Folgende Künstler_innen sind vertreten:
Arturo Hernández Alcázar, Anna Bromley, Bill Dietz, Marcelo Expósito, Harun Farocki, Michael Fesca, Karin Harrasser/Alexander Martos, Fabian Hesse, Klara Hobza, Folke Köbberling/Martin Kaltwasser, Wolfgang Müller, Prinz Gholam, Nasan Tur
In Büros und Firmen werden kaum noch Produkte, sondern meist immaterielle Güter und Dienstleistungen hergestellt. Die Produktionsmittel sind weder Maschinen noch Finanzkapital, sondern das Eigentum an Wissen, seine sprachliche Artikulierung und emotionale Adressierung. Leistung wird durch Kooperation und Kommunikation erbracht. Bildung und Öffentlichkeit werden gleichermaßen zum Schlüssel für den beruflichen, finanziellen und gesellschaftlichen Erfolg.
Joseph Beuys’ Gedanke „Jeder Mensch ist ein Künstler“ wird also heute für immer mehr arbeitende und produzierende Menschen zu einer zweischneidigen Wahrheit: Kreativität, Flexibilität und Öffentlichkeit sind zunehmend gefordert und viele Menschen unterliegen dem Druck, in ihrem Gebiet zu virtuosen Performern werden zu müssen. Freiheit kann Gebot und Abweichen zur Regel werden. Längst durchdringen künstlerische Ökonomien andere Lebensbereiche, entgrenzen Kunst und Arbeit und fordern Virtuosität ein. Was haben in dieser Ausgangslage virtuose, dilettantische und NERDige Arbeitsweisen und Strategien des Abweichens gemeinsam? Sie markieren das Drehmoment zwischen Kunst und Arbeit, entziehen sich Bewertungskriterien und bilden ein eigenes Expertentum aus.
Arturo Hernández Alcázar, Anna Bromley, Bill Dietz, Marcelo Expósito, Harun Farocki, Michael Fesca, Karin Harrasser/Alexander Martos, Fabian Hesse, Klara Hobza, Folke Köbberling/Martin Kaltwasser, Wolfgang Müller, Prinz Gholam, Nasan Tur
In Büros und Firmen werden kaum noch Produkte, sondern meist immaterielle Güter und Dienstleistungen hergestellt. Die Produktionsmittel sind weder Maschinen noch Finanzkapital, sondern das Eigentum an Wissen, seine sprachliche Artikulierung und emotionale Adressierung. Leistung wird durch Kooperation und Kommunikation erbracht. Bildung und Öffentlichkeit werden gleichermaßen zum Schlüssel für den beruflichen, finanziellen und gesellschaftlichen Erfolg.
Joseph Beuys’ Gedanke „Jeder Mensch ist ein Künstler“ wird also heute für immer mehr arbeitende und produzierende Menschen zu einer zweischneidigen Wahrheit: Kreativität, Flexibilität und Öffentlichkeit sind zunehmend gefordert und viele Menschen unterliegen dem Druck, in ihrem Gebiet zu virtuosen Performern werden zu müssen. Freiheit kann Gebot und Abweichen zur Regel werden. Längst durchdringen künstlerische Ökonomien andere Lebensbereiche, entgrenzen Kunst und Arbeit und fordern Virtuosität ein. Was haben in dieser Ausgangslage virtuose, dilettantische und NERDige Arbeitsweisen und Strategien des Abweichens gemeinsam? Sie markieren das Drehmoment zwischen Kunst und Arbeit, entziehen sich Bewertungskriterien und bilden ein eigenes Expertentum aus.
LESEGRUPPE
23.1. 2013 - 03.04.2013, jeweils mittwochs, 18:00 - ca. 19:15 Uhr
im Veranstaltungsraum der nGbK, 1. OG
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BEGLEITBUCH
Begleitend zur Ausstellung erscheint das Glossar inflationärer Begriffe (von dilettantisch bis virtuos) mit Beiträgen von Mercedes Bunz, Anna Bromley, Alice Creischer, Michael Fesca, Karin Harrasser/Aino Korvensyrjä, Christoph Menke, Wolfgang Müller, Nicole Karafyllis, Judith Siegmund, Christine Sun Kim, Kai van Eikels, Jan Verwoert, Uwe Wirth u.a.
Das Buch verhandelt Werturteile über Kunst und Arbeit, die eine inflationäre Verbreitung gefunden haben. Anstatt einen Exodus vorzuschlagen, versuchen die Beiträge die Begriffe über abweichende Bedeutungsebenen im Diskurs zu halten – dilettantisch, emotional, genial, kreativ, kritisch, performativ, professionell und virtuos. Das Glossar bildet so ein Begriffsregister der Debatte über künstlerische und Erwerbsarbeit, die mit nahezu denselben inflationär verwendeten Adjektiven geführt wird.
Im Verlag der NGBK / ISBN: 978-3-938515-51-8
ngbk_glossar_uncool_fesca_ausschnitt.pdf |
SYMPOSIUM - 28. April 2013, 12 - 18 Uhr in der Heinrich Böll Stiftung
Doing Nerd. Dilettantisch Handeln, virtuos Abweichen, stoisch Heimsuchen!
Aus der Perspektive der abweichenden Strategien des Über- oder Unterbietens von Standards (virtuos, dilettantisch) wird das Symposium NERDiges Handeln in den Blick nehmen. Sind Nerds untote Wiedergänger von Künstlergelehrten aus einer Zeit, in der Attribute wie dilettantisch und virtuos noch nicht widersprüchlich klangen? Repräsentiert NERDig sein heute „das Andere der Arbeit“ – wie bisher von autonomer künstlerische Produktion angenommen? Und falls Nerds Untote sind, warum suchen sie uns gerade jetzt heim?
Mit: Geraldine de Bastion, Markus Beckedahl, Klara Hobza, Nicole Karafyllis, Michael Makropoulos, Shintaro Myazaki, Jasmin Siri, Kai van Eikels, Jörg Ossenkopp u.a.
Ein transdisziplinäres Symposium der nGbK in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung.
Audiobricolage von Anna Bromley und Michael Fesca, Beitrag Symposium
Audiotrailer
mehr lesen [...]
RADIOFEATURE
Drei Sendungen für Lautstrom auf reboot.fm zu den Attributen virtuos, dilettantisch und nerdig, moderiert von Anna Bromley und Michael Fesca
FINISSAGE
2. Juni, 18 Uhr - im Ausstellungsraum
Stunden – Aufschieben – Sistieren
Vorschlag für ein Begriffsmoratorium
Kai van Eikels im Gespräch mit Karin Harrasser und Alexander Martos
Die Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, theoretische Begriffe und Worte aus dem Kunstbereich vorzuschlagen, die einem Moratorium unterworfen werden sollen. Kai van Eikel wird die vorgeschlagenen Begriffe dann bei der Finissage ziehen und virtuos darüber improvisieren.
Doing Nerd. Dilettantisch Handeln, virtuos Abweichen, stoisch Heimsuchen!
Aus der Perspektive der abweichenden Strategien des Über- oder Unterbietens von Standards (virtuos, dilettantisch) wird das Symposium NERDiges Handeln in den Blick nehmen. Sind Nerds untote Wiedergänger von Künstlergelehrten aus einer Zeit, in der Attribute wie dilettantisch und virtuos noch nicht widersprüchlich klangen? Repräsentiert NERDig sein heute „das Andere der Arbeit“ – wie bisher von autonomer künstlerische Produktion angenommen? Und falls Nerds Untote sind, warum suchen sie uns gerade jetzt heim?
Mit: Geraldine de Bastion, Markus Beckedahl, Klara Hobza, Nicole Karafyllis, Michael Makropoulos, Shintaro Myazaki, Jasmin Siri, Kai van Eikels, Jörg Ossenkopp u.a.
Ein transdisziplinäres Symposium der nGbK in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung.
Audiobricolage von Anna Bromley und Michael Fesca, Beitrag Symposium
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RADIOFEATURE
Drei Sendungen für Lautstrom auf reboot.fm zu den Attributen virtuos, dilettantisch und nerdig, moderiert von Anna Bromley und Michael Fesca
FINISSAGE
2. Juni, 18 Uhr - im Ausstellungsraum
Stunden – Aufschieben – Sistieren
Vorschlag für ein Begriffsmoratorium
Kai van Eikels im Gespräch mit Karin Harrasser und Alexander Martos
Die Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, theoretische Begriffe und Worte aus dem Kunstbereich vorzuschlagen, die einem Moratorium unterworfen werden sollen. Kai van Eikel wird die vorgeschlagenen Begriffe dann bei der Finissage ziehen und virtuos darüber improvisieren.
Fotos © Nihad Nino Pusija .