Abstruse Timed
Lecture-Performance
zu Gast bei
Prof. Kai van Eikels, Seminar “Partizipation”, Konzepte, Mythen, Wirklichkeiten, FU Berlin, WS 2013/14
Kunstuniversität Linz 2017
Lecture-Performance zur Frage des Rhythmus.
Ich beginne meinen Vortrag extrem langsam sprechend. Eine anschließendes Gespräch zum Thema findet ebenfalls in dieser Langsamkeit statt.
Unerwartete Betonungen, das Schwanken der Stimme, die vom Halten der Vokale überfordert, aussetzt, acceleriert oder stockt, den Meldodiebogen unkontrolliert schwanken lässt. Aus Angst vor Pausen und deren Stille neigen wir zum schneller Sprechen. Die Konzentration auf die Aussprache ist hoch und die langsame Sprechgeschwindigkeit verändert die Wahrnehmung der Inhalte. Es besteht wesentlich mehr Raum für ungewollte Färbungen des Sprachausdrucks.
Worte und Sätze werden tendenziell verkürzt.
Die Gedanken eilen dem Gesagten voraus, Ungeduld und Anspannung färben den Eindruck der gedehnt und lautmalerisch erklingenden Sprache. Affekte und Denkprozesse sind zeitlich gegen ihre Artikulation verschoben.
Und natürlich auch:
Wer setzt den Rhythmus in einem Raum? Langsamkeit macht andere zu Zuhörern und verlangt extrem viel Bereitschaft aussprechen zu lassen.